Tier-Punkt

Igel gefunden - was nun?

       Igel gefunden - was nun?

Wer einen Igel findet und mitnimmt, sollte sich darüber klar sein, dass das unter Naturschutz stehende Wildtier Igel nicht ohne weiteres in Obhut genommen werden darf! Viele Menschen machen diesen Fehler und viele Igel sterben in Gefangenschaft, weil die Sachkunde fehlt, einen hilfsbedürftigen Igel zu päppeln.                                                                                                                              

Hilfsbedürftig sind: verwaiste Igelsäuglinge ( wenn man sicher ist, dass die Mutter sich nicht mehr kümmert!!); verletzte und kranke Igel sowie Igel, die nach Wintereinbruch bei Frost und Schnee aktiv sind. Diese Tiere müssen in sachkundige Hände (Igelstation, Tierheim mit fachkundigem Personal etc.),immer ist ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Ausschlaggebend für falsch verstandene "Igelhilfe" in dieser Jahreszeit sind die Jungtiere. Mehr als 80% der Igel werden bei uns im August und September geboren und nach ca. 6 wöchiger Säugezeit sind die Igelchen selbstständig. Diese sogenannten Herbstigel sieht man auch tagsüber herumlaufen, was viele Menschen zum Anlass nehmen, diese Tiere für krank oder in Not zu halten. In Wahrheit sind diese Jungigel aber dabei, sich ihr Winterfett anzufressen - und dafür reichen die Nächte (der Igel jagt eigentlich nach Einbruch der Dämmerung) nicht aus. Die Zeit drängt, also wird auch tagsüber nach Nahrung gesucht, die jetzt noch in Hülle und Fülle in der Natur zu finden ist.

Bis zum Einbruch der Kälteperiode können Igel Futter suchen und den Winterschlaf in der Natur antreten. Nur im Spätherbst ( ab Mitte November) aufgefundene Jungigel, die deutlich weniger als 500 Gramm wiegen, sollten in menschliche Obhut genommen, gepflegt und sachgemäß überwintert werden. Diese Igel sind fast immer nicht nur untergewichtig, sondern auch krank.

Für weitere Fragen steht unser Praxisteam Ihnen gerne zur Verfügung!