Tier-Punkt

Madenbefall (Myiasis) bei Kaninchen




Liebe Kaninchenbesitzer,

die warme Jahreszeit hat begonnen, mit ihr tritt jedes Jahr beim Kaninchen eine
häufige Erkrankung auf-die sogenannte "Myiasis" , Madenbefall .
Meist sind es Arten von Schmeiß und Fleischfliegen, die Ihre Eier je nach Art
bevorzugt in Kot und harnverschmiertes Fell oder in (Biss) Verletzungen ablegen.
Bei stark geschwächten Tieren, die den Anflug von Insekten nicht mehr abwehren können, werden auch andere Stellen wie z.B. die Schleimhäute der Körperöffnungen
oder intakte Haut angeflogen.
Je nach Temperatur und Art der Fliege schlüpfen aus den Eiern der Fliege innerhalb
von Stunden oder Tagen Larven, die sich von den Ausscheidungen des Wirtes
bzw. den Sekreten der Haut, aber auch von Gewebe ernähren.
Da sich die Larven durch die Haut fressen, kann es nicht nur zu tiefen Verletzungen,
sondern auch zu inneren Blutungen, bakteriellen Sekundärinfektionen und
Blutvergiftungen kommen.
Erkennbar sind die Eier meist in Paketen , die am Kaninchen befestigt sind.
Außerdem lassen sich geschlüpfte kleine weißlich-gelbe und bewegliche Würmer
im Fell und auf der Haut erkennen.
Desweiteren gehen durch Kot und Urin verschmutzte Afterregionen häufig mit
haarlosen Stellen einher.
Oftmals sind Hautareale entzündet.
Im fortgeschrittenem Stadium finden sich Bohrgänge tief im Gewebe.
Weitere Anzeichen sind:
-gestörtes Allgemeinbefinden
-Appetitlosigkeit
-Schwäche
Bei starker Vermehrung kann man die Maden knistern hören.
Dieser gesamte Prozess ist für Ihr Tier sehr qualvoll, da
Kaninchen still leiden. Bei zu später Erkennung der Krankheit führt der
Befall zum Tode.
Deswegen kontrollieren Sie Ihr Tier täglich! Insbesondere in der Afterregion
und den Inguinaldrüsen.
Falls Verunreinigungen am Po sichtbar sind, waschen Sie diese mit warmem Wasser aus,
oder schneiden starke Verschmutzungen vorsichtig mit einer Schere heraus.
Sollten bereits Maden sichtbar sein, sammeln Sie diese mit einer Pinzette ab.
Als nächsten Schritt sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen!!!!
Je nach Schweregrad, wird das Tier dort weiter versorgt.
Medikamente wie " Nitenpyram" sollen zum Auswandern der Maden aus dem Gewebe führen. Befinden sich die Maden aber bereits im Bauch, kann das Medikament nicht mehr helfen.  Alternativ kann auch ein Antiparasitikum mit dem Wirkstoff " Doramectin"  oder
Ivermectin zum Abtöten der im Körper befindlichen Maden gespritzt werden.